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„Brücken bauen“ – Ökumenischer Hoch-oben-Gottesdienst im September
von Anja Hildmann
Unter dem Motto „Brücken bauen“ fand am Dienstagabend der Hoch-oben-Gottesdienst im September statt – eine Veranstaltung der Kooperation Frauenberg – Franziskaner & antonius. Gemeinsam mit der Leopold Feuerstein Holztechnik GmbH und dem Unternehmernetzwerk Perspektiva wurde ein inhaltlich bewegender Gottesdienst in der Klosterkirche gefeiert.
Das Thema „Brücken bauen“ zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Feier. Schon die liturgische Eröffnung durch Stadtpfarrer Stefan Buß und Dekan Thorsten Waap machte deutlich, dass Brücken gebraucht werden: zwischen Generationen, zwischen Kirche und Gesellschaft, zwischen Schule und Beruf. Die beiden gaben außerdem während des Gottesdienstes bekannt, dass sie beim Hessentag 2026 in Fulda nicht getrennt als katholische und evangelische Kirche auftreten werden, sondern gemeinsam als Christinnen und Christen.
Ein sichtbares Symbol setzte auch die Leopold Feuerstein Holztechnik GmbH, die während des Gottesdienstes eine Leonardo-Brücke aufbaute. Dieses Bauwerk hält allein durch die geschickte Verbindung seiner Teile – ein eindrucksvolles Zeichen dafür, dass Stabilität dort wächst, wo Elemente miteinander in Beziehung treten.
Auch die Fürbitten griffen das Brücken-Thema auf. Jugendliche und ihre Lebenswege standen im Mittelpunkt: gebetet wurde für faire Chancen beim Einstieg in Ausbildung und Beruf, gegen Diskriminierung und für mehr Mut und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Schulen, Vereine, Kirchen und soziale Einrichtungen sollen Ressourcen haben, um junge Menschen zu begleiten und Brücken zu bauen zwischen Schule, Arbeit, Familie und Gesellschaft.
Ein besonderer Partner an diesem Abend war das Unternehmernetzwerk Perspektiva, eine Initiative, die sich seit mehr als 25 Jahren für Jugendliche mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt einsetzt. Perspektiva bringt Unternehmen und Jugendliche zusammen, um Brücken in die Arbeitswelt zu schlagen – durch Praktika, Ausbildungsplätze oder individuelle Begleitung. Der Gottesdienst machte deutlich, wie wichtig diese Arbeit ist: Jugendliche, die sonst keine Perspektive hätten, brauchen Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, die ihnen Türen öffnen und Vertrauen schenken. Passend dazu trugen Stadtpfarrer Stefan Buß und Dekan Thorsten Waap ihre Predigt in Dialogform vor, wobei einer die Rolle des Chefs und der andere die Rolle des Jugendlichen übernahm.
Musikalisch trug der Chor Chorus 36 mf mit einer abwechslungsreichen Auswahl dazu bei, das Thema spürbar werden zu lassen. Besonders das Lied „Bridge over troubled water“ griff das Motto auf und verband musikalisch, wofür der Gottesdienst inhaltlich stand: Hoffnung schenken, Halt geben, Brücken schlagen.
Das Schlusswort des Gottesdienstes sprach Michael Döppner, Geschäftsführer der Leopold Feuerstein Holztechnik GmbH: „Ich bin Mitglied bei Perspektiva, weil wir eine Überzeugung teilen: Wirtschaft bedeutet nicht nur Zahlen, sondern Verantwortung.“ Dabei gehe es um mehr als geschäftliche Kontakte oder wirtschaftliche Vorteile. „Es geht um das Bauen von Brücken.“ Für viele junge Menschen, die vor Schwierigkeiten stehen, sei der Weg in Arbeit und Ausbildung oft steinig. Aber genau hier setzt Perspektiva an. „Es ist ein Miteinander zwischen Unternehmen und Jugendlichen, das beiden Seiten gut tut und unsere Region stärkt.“
Der September-Gottesdienst wurde zu einem eindrücklichen Beispiel für das, was das Hoch-oben-Format seit Jahren ausmacht: ein Ort, an dem Menschen verschiedenster Hintergründe zusammenkommen und im Glauben wie im Leben Brücken bauen. Der Abend klang bei Begegnungen und Gesprächen in offener, herzlicher Atmosphäre aus.
Fotos: Ralph Leupolt