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Christiane Varga spricht bei antonius über die Zukunft der Lebensräume

Die Zukunfts- und Trendforscherin Christiane Varga war am Donnerstag, 12. Juni 2025, zu Gast bei antonius. Unter dem Titel „Zukunftsperspektiven – wie vitale Lebensräume unser Morgen prägen“ sprach sie in einem sehr inspirierenden Vortrag über gesellschaftliche Wandlungsprozesse, neue Denkmodelle und die Frage, wie wir Lebensräume zukunftsfähig gestalten können. Ihr zentraler Appell: Zukunft lässt sich nicht linear planen – sie entsteht dort, wo wir bereit sind, Muster zu erkennen, Denkgewohnheiten zu hinterfragen und gemeinsam neue Wege zu beschreiten.

Besonders eindrücklich war Vargas Darstellung des sogenannten Lazy-Eight-Modells: Statt Fortschritt als gerade Linie zu begreifen, zeigte sie auf, dass Entwicklung zyklisch verläuft. Krisen sind demnach keine Ausnahmezustände, sondern notwendige Phasen, die Innovation und Regeneration ermöglichen. Diese Perspektive fordert dazu auf, auch innerhalb von antonius Veränderung nicht zu fürchten, sondern als gestaltbaren Teil von Entwicklung zu begreifen.

Für unser Netzwerk war der Vortrag in mehrfacher Hinsicht von besonderer Relevanz. Varga sprach von einer zunehmend individualisierten, „atomisierten“ Gesellschaft, in der Menschen zwar nach Autonomie streben, sich aber gleichzeitig nach Gemeinschaft und Zugehörigkeit sehnen. Genau hier setzt antonius mit seinem ganzheitlichen Ansatz an: durch offene Lernräume, gemeinschaftliche Wohnformen und vielfältige Begegnungsangebote schafft unsere Stiftung reale Räume der Teilhabe – analoge Kontrapunkte in einer zunehmend digitalen Welt. Die Trendforscherin bestätigte damit, dass antonius bereits auf zentrale gesellschaftliche Bedürfnisse antwortet.

Auch strukturell wurde antonius als zukunftsgerichtet beschrieben: Das Netzwerk- statt Hierarchiedenken und die Einbindung bürgerschaftlichen Engagements wurden als beispielhaft hervorgehoben. Zugleich stellte Varga heraus, dass Zukunft immer mit dem Stellen neuer Fragen beginnt – und auch hier ist antonius gefordert: Welche Zielgruppen möchten wir in Zukunft erreichen, wenn sich klassische Kategorien zunehmend auflösen? Welche Megatrends sind für uns besonders bedeutsam – etwa Individualisierung, Konnektivität oder die Neugestaltung von Arbeit?

Nicht zuletzt war der Vortrag ein Aufruf, unsere eigene Rolle im gesellschaftlichen Wandel aktiver zu definieren. Varga ermutigte dazu, ein eigenes Zukunftsbild – ein „Big Picture“ – zu entwickeln, das als Orientierung dient. Dabei könne auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ein hilfreiches Werkzeug sein.

Die anschließende Diskussion griff diese Impulse auf und machte deutlich: antonius ist bereits auf einem guten Weg – als Ermöglicher von Teilhabe, als Netzwerkorganisation und als Impulsgeber für inklusive Quartiersentwicklung. Nun gilt es, diese Stärken gezielt weiterzuentwickeln, um in einer komplexer werdenden Welt wirksam und zukunftsgerichtet zu bleiben.

 

Fotos: Steffen Waßmann

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