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„Ein ganz neuer Ort des inklusiven Miteinanders“

von Christine Reith

Fulda – Seine erste Bewährungsprobe hat der „g:artentreff“ in den ersten LGS-Wochen schon bestanden, jetzt wurde das Bistro mit Biergarten von antonius im SonnenGarten der Landesgartenschau auch offiziell eingeweiht. LWV-Landesdirektorin Susanne Selbert und Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld gaben dem Inklusionsprojekt viele gute Wünsche mit auf den Weg – und das bei bestem Pflanzwetter, nämlich ordentlich Regen.

„Das ist ein Regen, der für Wachstum steht – genau wie antonius“, freute sich Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld während der Eröffnung des g:artentreffs am Montag, 15. Mai 2023. In dieser bisher wenig frequentierten Gegend von Fulda sei nun ein „ganz besonderer Ort des inklusiven Miteinanders entstanden“, der auch über die LGS hinaus den Bürgerinnen und Bürgern erhalten bleibe. Die Stadt Fulda sei froh, antonius als erfahrenen Partner für die Gastronomie auf der Landesgartenschau gewonnen und gemeinsam dieses „wunderbare Gemeinschaftsprojekt“ auf die Beine gestellt zu haben.

LWV-Landesdirektorin: "Unser Geld ist in Fulda gut angelegt"

Überhaupt war die Stimmung bei der Eröffnungsfeier fröhlich und herzlich, was neben dem vielfältigen und gut gelaunten Publikum auch an einem besonderen Ehrengast lag: Susanne Selbert, Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverbands Hessen, war extra aus Kassel angereist, um mittags die neuesten antonius Projekte auf dem antonius Hof kennenzulernen und am Nachmittag den inklusiven Gastronomiebetrieb g:artentreff von antonius auf der Landesgartenschau einzuweihen. „Ich freue mich riesig, heute hier zu sein und dieses besondere Projekt zu erleben“, sagte Susanne Selbert. „Aktuell sind wir in Hessen für 64.000 Menschen mit Behinderungen zuständig, und durch psychische Erkrankungen werden es stetig mehr. Wir müssen alles finanzieren, aber wir wollen auch – denn das Geld etwa in Fulda ist sehr gut angelegt. Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, wofür der g:artentreff ein vorbildlicher Betrieb ist. Hier geht es um die Gemeinschaft und die Vielfalt der Menschen, aber auch die der Tiere und Pflanzen“, bekräftigte die Landesdirektorin.

Symbolische Pflanzaktion für gutes Wachstum

Auch Alois Rhiel, Vorsitzender des Aufsichtsrats der St. Lioba-Stiftung – der Trägerstiftung von antonius –, zeigte sich begeistert von dem Projekt und seinem Standort direkt am SonnenGarten: „Das ist eine Umgebung, die das Herz erfreut. Hier können Menschen, die zur antonius Familie gehören, sich weiterentwickeln und in Würde einen Beitrag zur Gesellschaft leisten.“ Pater Thomas, Franziskanerbruder und Seelsorger von antonius, segnete den g:artentreff und betonte, dass alle Menschen – egal wie unterschiedlich sie sind – gleich wichtig und eine Bereicherung für ihre Mitmenschen seien. Passend zum Wetter sang die Gemeinschaft das Lied „Der Himmel geht über allen auf“, bevor Susanne Selbert und Dr. Heiko Wingenfeld zusammen zwei Tomatenbüsche als Symbol für gutes Wachstum des Projekts pflanzten. Anschließend gab es die Gelegenheit zu einem Rundgang, Gesprächen und einem Imbiss.

Regional, nachhaltig, inklusiv und familienfreundlich

Während andere Landesgartenschauen auf anonyme Großcaterer setzen, geht Fulda einen anderen Weg und hat für die LGS 2.023 lokale Gastronomiebetriebe an Bord geholt – darunter das Netzwerk antonius, um neben der Regionalität auch Vielfalt und Inklusion zu fördern. In einem Projekt zusammen mit der Stadt Fulda betreibt antonius den „g:artentreff“ am Torhaus, dem Eingangsgebäude zum WirGarten direkt am LGS-Gelände SonnenGarten. Hier arbeiten Menschen mit und ohne Behinderungen auf Augenhöhe zusammen und bieten regionale und biologische Speisen und Getränke an. Unter Dach in einem kleinen Bistro stehen 30 bis 60 Sitzplätze zur Verfügung und unter freiem Himmel im großen Familienbiergarten rund 150 Sitzplätze. Familien können sich über reichlich Spielgelegenheiten direkt am Biergarten freuen – inklusive Wasser- und Sandspielbereich.

Das Angebot reicht vom Frühstück über die Mittags- und Kaffeezeit sowie bei schönem Wetter bis zum frühen Abend. Im Mittelpunkt stehen Fuldaer Stullen, die mit neu entwickelten Aufstrichen und Gemüse belegt und auch vegan erhältlich sind. Ebenso gibt es wechselweise eine Suppe oder einen Eintopf, Pommes, hausgemachte Schnitzelvariationen, Nudelgerichte und Salate. 80 Prozent aller Rohstoffe sind aus eigener Produktion. Den Kuchen und das Brot liefert die antonius Bäckerei, das Softeis wird aus Bio-Milch vom antonius Hof hergestellt und die Limonaden mit Sirup kommen aus der antonius Feinveredelung. antonius übernimmt zudem das Catering während aller Veranstaltungen am Tiergarten, zum Beispiel bei den Sonntags-Frühschoppen mit regionalen Musikvereinen und dem antonius Bier „Frauenberger Frohnatur“. Kernaufgabe bildet die inklusive Gestaltung aller Begegnungen im und um den g:artentreff, der inklusive Aspekt der Arbeit von antonius soll verdeutlicht und erlebbar werden.

Fotos: Ralph Leupolt

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