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Ein „unglaublich schöner Platz zum Wohnen“

Text von Alexander Gies

Fulda Die Sonne strahlte vom Himmel, die Bauleute waren versammelt, der Zimmermann zerschlug mit einem beherzten Wurf aus großer Höhe sein Schnapsglas auf dem Betonboden: Richtfest bei antonius. Eine wichtige und langersehnte Zwischenetappe für den Bau von vier Gartenhäusern mit 29 Wohnungen, die im Herbst nächsten Jahres bezugsfertig sein sollen.

Noch wichtiger als die äußerliche Gestalt der Häuser ist für antonius die Idee und das Konzept, das damit verbunden ist. Erstmals sollen im größeren Stil Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam, gleichwohl jeder individuell in seiner Wohnung unter einem Dach wohnen und leben. Gingen die Menschen bislang wieder nach Hause, wenn sie bei antonius eingekauft, einen Kaffee getrunken oder den Adventsmarkt besucht hatten, so bleiben sie jetzt einfach da, weil sie eben hier wohnen. antonius öffnet sich. Das gilt seit vielen Jahren und noch einmal pointierter in diesen Gartenhäusern.

„Gefällt der Bau?“ fragte Zimmermann Fabian Steinmüller, der zusammen mit seinem Kollegen Philipp Jestädt den Richtspruch vom Dach aus vortrug, und der Bauherr antwortete, zunächst etwas überrumpelt, dann durchaus überzeugend und gut hörbar: „Wunderschön!“ Günter Habig, Mitglied im Führungsteam von antonius, nannte die Idee der Gartenhäuser wegweisend. Er dankte nicht nur allen beteiligten Bauleuten und Planern, sondern drückte auch seine Hoffnung aus, dass es gelinge, nun die richtigen Mieter zu finden, die gut in die Gemeinschaft und die Nachbarschaft passen.

Architekt Patrick Tetzlaff vom Fuldaer Büro „Sichau und Walter Architekten“ sprach von einem „Meilenstein der Quartiersentwicklung“, an dem sich zeige, wie Gemeinschaft in der Nachbarschaft gelingen könne. Er dankte der Rohbaufirma für ihren anspruchsvollen und „tollen Job“, auch wenn ein großer Weg, der die weitere Anbindung an das antonius-Quartier und die Masterplanung umfasst, noch vor den Beteiligten liege. Tetzlaff betonte den „unglaublichen schönen Platz zum Wohnen“, der sich hier im Gegenüber von Frauenberg und Stadt-Silhouette eröffne. Und das im Kontext des sozialen Wohnungsbaus, das sei schon einmalig in Fulda.

Vorstand Rainer Sippel sprach die Stadt Fulda und das Land Hessen an, sowie die Familie Strauss, die jeweils mit ihren Beiträgen dieses Projekt finanziell überhaupt erst ermöglichen würden. Ihnen galt sein Dank. Sippel sagte, dass neben „altgedienten“ Bewohnern von antonius, die wieder zurückkehren wollten, nun auch Mitarbeiter von antonius und Menschen von außerhalb, die bislang keinen Bezug zu antonius hatten, für das Wohnen in den Gartenhäusern gewonnen werden sollten. Gerade für junge Menschen, die in der Startbahn oder bei Perspektiva auf ihr künftiges Berufsleben vorbereitet würden, sei es wichtig, ein Zuhause zu haben, das nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch eine Heimat sei. Und das wollten die Gartenhäuser sein. Der Vorstand bekräftigte das Ziel, antonius zu einem Teil der Stadt machen zu wollen und die festen Bande mit der Bürgerschaft weiter zu stärken. Bei diesem Wunsch komme antonius entgegen, dass sich die Stadt Richtung antonius ausdehne und im Westen der Stadt eine sehr lebhafte Entwicklung nehme.

Nach dem gemeinsamen Singen des Liedes „Großer Gott wir loben dich“ versammelten sich Bauleute, Firmenchefs, Planer und Architekten sowie die Vertreter der antonius-Gemeinschaft bei einer „Frauenberger Frohnatur“ und einem Bratwürstchen zu angeregten Gesprächen.

Photos: Albert Sunny

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