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Freude, Offenheit und ein kleiner Hund namens Mika
von Alexander Gies
Hund Mika zieht auch mit ein. Der Hund des Ehepaars Nebel aus Offenbach wedelt freudig mit dem Schwanz, als ihn sein Herrchen aus der Transportbox entlässt und der kleine Wirbelwind seine künftigen Mitbewohner lebhaft um die Beine streicht. Die Vorfreude auf die künftigen Nachbarn ist auch bei den anderen Bewohnern spürbar, die schon bald als erste in eines der vier neuen Gartenhäuser auf dem Areal von antonius in Fulda einziehen werden.
Bei einer ersten Zusammenkunft im Zitronenfalter am Freitag, 24. Oktober, wird deutlich, mit wie viel Freude, Offenheit und Zuversicht alle Beteiligten auf das gemeinsame Leben in den Gartenhäusern blicken. Diese sind mehr als ein Ort zum Wohnen – sie sollen ein gemeinsames Zuhause werden, das von Begegnung, Offenheit und gegenseitiger Unterstützung lebt. In den insgesamt 29 Wohnungen unterschiedlicher Größe finden Menschen mit und ohne Behinderungen ihren Platz.
In einer Kennenlernrunde konnten die künftigen Bewohner einige ihrer Vorlieben und Gewohnheiten verraten, was alle gerne taten. So erzählte Detlef aus Bad Soden-Salmünster, dass er gerne mit seinem Moped und seiner Frau Karin eine Spritztour übers Land dreht. Und sie verriet, dass sie Abende lang über ihre Urlaubserlebnisse sprechen kann. Rosemarie zieht es vor, nach dem Nachhausekommen eine Runde an der frischen Luft zu drehen. Wer weiß, vielleicht trifft sie dort auf Laura, die gerne die Tiere im antonius-Garten besucht. Oder auf Moni, die liebend gerne auf einer Liege in der Sonne ausruht. Und Familie Nebel, ja, die widmet sich gerne der Hundeerziehung, denn ihr Vierbeiner Mika ist ein echtes Energiebündel.
Björn Bierent, der das Projekt Gartenhäuser konzeptionell leitet, hieß die neuen Bewohner willkommen und freute sich, dass die Häuser nun bald mit Leben erfüllt werden. Vorstandssprecher Rainer Sippel betonte, man habe sich viele Gedanken gemacht um die konzeptionelle Ausrichtung der Gartenhäuser. Auch die Umsetzung werde Zeit benötigen. Die Basis der Überlegungen bilde die Vision der Stiftungsgründerin Maria Rang, die von Anfang an echte Teilhabe für jeden Menschen ermöglichen wollte.
In zwei Workshops befassten sich die Bewohner mit ihren Erwartungen an das Zusammenleben und Vorschlägen für die Eröffnung der Gartenhäuser während des Adventsmarktes am Samstag, 22. November 2025. In den Workshops zeigten sich viele gemeinsame Wünsche: Allen Gruppen wichtig ist ein offenes, freundliches und respektvolles Miteinander. Gemeinschaft, gegenseitige Hilfe und Rücksichtnahme sind vielen besonders wichtig. Gleichzeitig wurde betont, dass jede und jeder Zeit braucht, um anzukommen und sich in der neuen Nachbarschaft einzuleben. Auch Privatsphäre und Akzeptanz für die Individualität anderer sollen selbstverständlich sein. Die Angehörigen wünschen sich für ihre Lieben vor allem Lebensfreude, Zufriedenheit und ein gutes Eingebundensein in die Gemeinschaft. Von Seiten der Kolleginnen und Kollegen von antonius wurde deutlich, dass sie durch Zuhören, Begleiten und Raum für eigene Ideen Teilhabe und Eigenverantwortung fördern möchten.
Im zweiten Workshop zur Eröffnung der Gartenhäuser zeigte sich ebenfalls viel gemeinsames Engagement. Bewohnerinnen und Bewohner möchten sich aktiv einbringen, etwa durch einen eigenen Infostand oder persönliche Beiträge. Angehörige wollen beim Aufbau und bei der Vorbereitung unterstützen. Zum Beispiel mit Fotos oder bei der Werbung. Die Kolleginnen und Kollegen von antonius möchten dafür sorgen, dass alle Bewohnerinnen und Bewohner sichtbar beteiligt sind und die Eröffnung als gemeinsames Fest wahrgenommen wird.
Nach diesem gelungenen Auftakt für die Hausgemeinschaft soll es weitere Zusammenkünfte geben.
Fotos: Albert Sunny für antonius
