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gemeinsam wachsen - VIELFALT ernten
von Anja Hildmann
Das Motto des Hoch oben Gottesdienstes im Oktober lautete „gemeinsam wachsen – VIELFALT ernten“. Die Veranstaltung der Kooperation Frauenberg - Franziskaner & antonius fand am Dienstagabend in der Klosterkirche am Frauenberg statt. Prof. Dr. Cornelius Roth zelebrierte gemeinsam mit dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), dem Kreisbauernverband Fulda-Hünfeld sowie antonius Hof und Gärtnerei den Gottesdienst.
Genauso wie Obst und Gemüse hat jeder Mensch seine ganz eigenen Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen, damit er wachsen kann. Trotz unserer Verschiedenheiten können wir dennoch friedlich nebeneinander wachsen. Darum ging es im Hoch oben Gottesdienst am 8. Oktober.
Deutlich gemacht wurde das am Beispiel der Kartoffel und der Tomate. Ersteres wird auf dem antonius Hof gepflanzt und geerntet, letzteres in der antonius Gärtnerei. Die Kartoffel wächst auf dem Acker unter der Erde zu einer reichhaltigen Knolle heran, während die Tomate im Gewächshaus über der Erde schön saftig und rund wird. Auch der Geschmack ist ganz und gar unterschiedlich.
Es gibt aber nicht nur Unterschiede: Beide Pflanzen brauchen eine gute Erde, Licht, Wärme und Wasser, um zu wachsen. Und sowohl Kartoffeln als auch Tomaten werden von Menschen geerntet. Außerdem gehören beide Pflanzen zur Familie der Nachtschattengewächse.
Ähnlich verhält es sich bei uns Menschen. Wir alle haben einen ähnlichen Aufbau: Arme, Beine, Augen, Nase, Mund. Doch jeder Mensch wächst anders auf und entwickelt sich anders. Trotz dieser Unterschiede grenzen wir uns nicht voneinander ab, sondern gehen aufeinander zu und ergänzen uns – und sind so gemeinsam Mensch.
Vielfalt als große Chance in Arbeit und Gemeinschaft
Dieser Gedanke steckt auch im Projekt er:wachsen von antonius, für das am Donnerstag, 10. Oktober 2024, um 9 Uhr mit einem symbolischen Spatenstich in Haimbach der Startschuss gefeiert wird. Dort entsteht eine neue Gemüse-Gärtnerei mit barrierefreien Arbeitsplätzen. Vielfalt und Zusammenarbeit stehen dabei im Mittelpunkt. Die Arbeit soll so gestaltet werden, dass Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen ihre Fähigkeiten bestmöglich zur Geltung bringen können. antonius wird bei dem Innovationsprojekt von vielen Partnern unterstützt, unter anderem vom LLH und dem Kreisbauernverband Fulda-Hünfeld, die auch beim Gottesdienst als Partner mit dabei waren.
Das Schlusswort sprach Johannes Knab aus dem Team Biodiversität des LLH: „Wir haben heute erlebt, wie wichtig es ist gemeinsam zu wachsen und wie viel Kraft in der Vielfalt steckt. Die Natur lehrt uns, dass jede Pflanze, jede Frucht, jede Blume ihren Platz hat und einen Beitrag leistet – genauso jeder von uns.“
In Bezug auf die Gemeinschaft ergänzte er: „Vielfalt bereichert uns. Sie bringt uns näher zueinander und öffnet unsere Herzen füreinander.“ Knab bedankte sich bei allen Beteiligten und besonders bei denen, die die „Verbindung zwischen Landwirtschaft, Gärtnerei und Inklusion im Alltag leben“. „Ihr zeigt, dass es möglich ist, Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten in unsere Arbeit und unser Zusammenleben zu integrieren – genauso, wie es uns die Natur vorlebt.“
Im Anschluss an den Gottesdienst konnten die Besucherinnen und Besucher bei einem Imbiss den Abend bei guten Gesprächen und Begegnungen ausklingen lassen. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von den „Rhöner Säuwäntzt“.
Fotos: Ralph Leupolt