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„Hier findet jeder seinen Platz“

von Anja Hildmann

Fulda Es war eine große Gruppe, die sich am Freitag, 14. Februar 2025, bei leichtem Schneefall vor dem antonius Café versammelt hatte, um die Staatssekretärin zu empfangen. Vorstand Rainer Sippel begrüßte Katrin Hechler vom Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales im Namen der Bürgerstiftung antonius : gemeinsam Mensch herzlich.

Gleich darauf gab es einen Blumenstrauß – es ist schließlich Valentinstag – und eine besondere Ehre: Jong Kristof und Maja Marie überreichten der Staatssekretärin den Fastnachtsorden von antonius. Hechler outete sich prompt als großer Faschings-Fan und als Mitglied im Elferrat.

Und wo gefeiert wird, da wird auch gearbeitet. So stellten sich anschließend verschiedene Arbeitsbereiche von antonius vor: antonius Hof, das Gestaltenwerk, die gastronomischen Angebote und die Gärtnerei. Führungskräfte und Mitarbeiter gaben der Staatsdienerin einen Einblick in den Arbeitsalltag und unterstrichen die Bedeutung dieser Angebote für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt.

Die Kinder der ambinius Kita hielten außerdem ein selbstgestaltetes Willkommensbanner hoch, was bei Katrin Hechler große Begeisterung auslöste. Auch das inklusive und generationenübergreifende Konzept von ambinius, wo Kinder und Senioren mit und ohne Behinderung unter einem Dach sind und sich im Alltag begegnen, wurde von der Staatssekretärin gelobt: „So soll es ja auch sein, und so sind wir auch als Gesellschaft aufgestellt.“

Hechler zeigte sich beeindruckt vom Empfang bei antonius und von der breiten Aufstellung des Netzwerks. „Im Sozialministerium ist es uns wirklich wichtig, jeden Menschen zu sehen, und ihn auf seinem Weg zu begleiten. Jeder Mensch braucht mal Hilfe und dafür sind wir da.“ Deshalb sei es besonders wichtig, sich vor Ort ein Bild zu machen, welche Unterstützung benötigt wird und wie das Ministerium und damit der Sozialstaat am besten helfen kann. „Es ist eine große Motivation, wenn man vor Ort ist und sieht, wie das umgesetzt wird.“

Für die Staatssekretärin war es der erste Besuch bei antonius. Ihr erster Eindruck: „Ich bin beeindruckt von den Menschen und von der Arbeit, die hier geleistet wird – mit so viel Liebe und Herzblut.“ Besonders schön finde sie die Vielfältigkeit: „Hier findet jeder seinen Platz.“

Bei ihrem Besuch lernte Hechler auch das Unternehmernetzwerk Perspektiva und den „Fuldaer Weg“ kennen. Bei diesem geht es darum, dass Menschen mit Behinderungen statt in Werkstätten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ihren Platz finden. Ziel ist es, diesen Menschen mit der richtigen Ausbildung und Begleitung ein möglichst selbstbestimmtes und finanziell unabhängiges Leben zu ermöglichen, statt ein Leben lang auf Sozialleistungen angewiesen zu sein. „Grundsätzlich finde ich es immer wichtig, dass jede Region für sich ihre Netzwerke findet“, betont die Staatsdienerin in diesem Kontext. Es sei immer wieder schön zu sehen, dass es sehr individuelle, regionalspezifische Aspekte gibt. „Davon können natürlich auch andere Bereiche des Sozialgesetzbuches lernen, dass man viel mehr schauen muss: Was ist vor Ort da und wie agieren die miteinander? Und dass sich daraus dann Angebote entwickeln.“ Der Besuch bei antonius habe Hechler „Mut und Kraft gegeben, weiterzumachen, sich für die Menschen einzusetzen, und zu schauen, wo man bürokratische Hemnisse abbauen kann“.

Staatssekretärin Katrin Hechler (rechts) erhielt bei ihrem Besuch den antonius Fastnachtsorden von „Maje“ Marie Gatzka überreicht.

Fotos: Steffen Waßmann

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