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Hoch-oben-Gottesdienst im Klostergarten
von Anja Hildmann
Das Motto des Hoch-oben-Gottesdienstes im Mai lautete „www. welt weit wirken“. Die Veranstaltung der Kooperation Frauenberg - Franziskaner & antonius fand am Dienstagabend im Klostergarten am Frauenberg statt. Bruder Chi Thien ofm zelebrierte gemeinsam mit dem Weltklänge Orchester Fulda und dem Projekt WeltRaum Frauenberg den Gottesdienst.
Musik verbindet – über Ländergrenzen und Kulturen hinweg. Das wurde beim Hoch-oben-Gottesdienst am Dienstagabend auf dem Frauenberg eindrucksvoll spürbar. Unter dem Motto „www.welt weit wirken“ erlebten die Besucherinnen und Besucher einen Gottesdienst, der internationale Verständigung, Inklusion und gelebte Vielfalt in den Mittelpunkt stellte.
Schon das Eröffnungslied „Hevenu shalom alechem“, begleitet vom Weltklänge Orchester unter der Leitung von Bernhard Oswald, setzte den Ton für einen Abend voller Begegnung, Hoffnung und Miteinander. Die musikalisch inszenierte Einstimmung zeigte die Vielfalt des Abends: Musikerinnen und Musiker sowie Bewohnerinnen und Bewohner der Wohngemeinschaft auf dem Frauenberg präsentierten stolz ihre Landesflaggen, nannten ihre Herkunftsländer und zeigten damit: Weltweite Verbundenheit beginnt vor der eigenen Haustür.
Das Projekt WeltRaum Frauenberg steht genau für diese Vision. Jedes Jahr finden hier bis zu 15 junge Menschen aus Ländern wie Mexiko, Uganda, Algerien oder Indien ein neues Zuhause – und vor allem: echte Perspektiven. Sie leben für ein Jahr auf dem Frauenberg, lernen Deutsch, erfahren kulturelle Orientierung, werden individuell begleitet – und beginnen, ihren Weg in die deutsche Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu gehen. Besonders im Fokus stehen dabei Berufe, in denen heute schon der Nachwuchs fehlt: in der Pflege, in sozialen Einrichtungen und in der Gastronomie.
Projekt WeltRaum schafft Perspektiven für junge Menschen aus aller Welt
Die Fürbitten wurden gemeinsam von Mitgliedern des Weltklänge Orchesters und der WeltRaum-WG gestaltet. Dabei wurde für Frieden, Gerechtigkeit, ein offenes Miteinander und neue Wege des Zusammenlebens gebetet. Musikalisch umrahmten unter anderem „We shall overcome“, „Give peace a chance“ und ein bewegendes kurdisch-armenisches Schlusslied den Gottesdienst, bei dem getanzt, gesungen und gelächelt wurde.
„Musik verbindet“ – mit diesem Motto fasste Bernhard Oswald vom Verein Musik und Tanz e.V. die Stimmung des Abends in seinem Schlusswort treffend zusammen und ergänzte: „Wir reden nicht übereinander, wir reden miteinander.“ Das bringt mit sich, dass man sich in seinen Gegenüber hineinversetzt und lernt, ihn zu verstehen – eine wichtige Voraussetzung, um so etwas wie das Orchester auf die Beine zu stellen und gleichzeitig ein Weg hin zu mehr Vielfalt und Inklusion in der Gesellschaft.
Bei einem kleinen Imbiss im Anschluss nutzten viele Gäste die Gelegenheit, mit den Beteiligten ins Gespräch zu kommen. Es wurde gelacht, gefragt, erzählt – gelebte Inklusion, weltweite Offenheit und regionales Engagement vereint auf dem Fuldaer Frauenberg.
Fotos: Ralph Leupolt