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Hoch-oben-Gottesdienst im Zeichen der Nachhaltigkeit

von Anja Hildmann

Unter dem Motto „nachHALLtig“ fand der Hoch-oben-Gottesdienst im Juni statt – eine gemeinsame Veranstaltung der Kooperation Frauenberg – Franziskaner & antonius. Am Dienstagabend kamen die Teilnehmenden im Kloster am Frauenberg zusammen. Pater Raj zelebrierte den Gottesdienst gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Klimamanagements Eichenzell sowie des Vereins „Leben & Arbeiten in Eichenzell“.

Nachhaltig leben – was bedeutet das eigentlich? Dieser Frage widmete sich der Gottesdienst. Viele denken bei Nachhaltigkeit zuerst an Klima- und Umweltschutz – verständlich, denn der Mensch hinterlässt Spuren auf der Erde, und nicht alle davon sind positiv. Doch Nachhaltigkeit betrifft auch weitere Lebensbereiche: Wirtschaft, soziales Miteinander und gesellschaftliches Engagement spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Schon die Lesung zu Beginn des Gottesdienstes machte deutlich, worum es bei echter Nachhaltigkeit geht: „Ihr müsst heute so leben, dass die Menschen in der Zukunft auch gut leben können.“ Dabei ist es unerheblich, ob es um den Schutz der Erde, den achtsamen Umgang mit Mitmenschen, gerechtes Wirtschaften oder soziale Verantwortung geht – nachhaltiges Handeln ist vielseitig.

Einen besonders eindrucksvollen Gedanken teilte Veronika Möller, Mitarbeiterin von antonius, im Impuls-Vortrag: „Viele von uns denken, dass es sowieso nichts bringt, wenn nur eine Person den Müll ordentlich trennt oder vom Auto auf das Fahrrad umsteigt. Aber nur so funktioniert es. Eine Person beginnt, und ihr Handeln hinterlässt Spuren. Diese Spuren hallen nach, sie bewegen etwas in uns, sie inspirieren uns. Eine andere Person hat die Idee, in ihrem Ort ein inklusives Projekt zu starten, und nach und nach werden es immer mehr Gemeinden, die sich davon anstecken lassen.“

Ein solches Projekt ist der Verein „Leben & Arbeiten in Eichenzell“. Ziel ist es, junge Erwachsene mit Behinderungen durch individuelle Assistenz so zu unterstützen, dass sie in ihrer Heimatgemeinde wohnen, in der Region arbeiten und ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen können. Damit wird nicht nur das Leben dieser Menschen nachhaltig verbessert, sondern auch das Miteinander in den Gemeinden und die Gesellschaft als Ganzes bereichert. Neben Eichenzell existiert die Initiative auch in Poppenhausen, Neuhof und Bad Salzschlirf.

Das Schlusswort des Gottesdienstes sprach Johannes Rothmund, Bürgermeister von Eichenzell: „Der Verein ‚Leben & Arbeiten in Eichenzell‘ zeigt auf eindrucksvolle Weise wie ein solidarisches und nachhaltiges Miteinander von allen Menschen unterstützt und gelebt werden kann. Wir sind stolz darauf, das Herrenhaus mit seiner tollen Band, die Bewohner und auch den Verein in Eichenzell zu haben. Ihr bereichert unser aller Leben.“ Rothmund bedankte sich bei allen, die am Gottesdienst mitgewirkt haben.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Herrenhausband Eichenzell und den „Health Anglz“, die im Anschluss bei einem Open-Air-Konzert für ausgelassene Stimmung sorgten. So klang der Abend bei viel Freude und bereichernden Begegnungen aus.

Fotos: Arnulf Müller

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