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Homeschooling 2.0 - Schulbegleitung in Zeiten von Corona

von Maike Krah

Aufgrund des Coronavirus wurde Mitte März hessenweit die Schulpflicht aufgehoben. Die Schulen blieben zwar geöffnet, aber eine Betreuungsmöglichkeit wurde nur Eltern in systemrelevanten Berufen ermöglicht. Diese Situation stellte sowohl die Kinder als auch deren Familien unvermittelt vor eine große Herausforderung. Neben der Aufgabe, Familie und Beruf in Einklang zu bringen, mussten  Erziehungsberechtigte nun zusätzlich als Lehrkräfte fungieren und ihren Kindern den Schulstoff zuhause vermitteln. „Homeschooling“ war das Schlagwort der Stunde. Doch was passiert in dieser Situation mit Schüler*innen,  die schon im normalen Schulalltag nicht ohne Hilfe am Unterrichtsgeschehen teilnehmen können?

Seit 2011 unterstützt unsere Schulbegleitung Kinder und Jugendliche mit seelischer Behinderung, zum Beispiel mit AD(H)S oder eine Autismus-Spektrum-Störung, in deren Schulalltag.

• Kann der gebotene Abstand nicht eingehalten werden, wird es kreativ

Als die Corona-Krise die Schulen zur Schließung zwang, war klar: So soll es auch bleiben. Die Aufgaben der Schulbegleiter*innen sind selbst in dieser speziellen Zeit abwechslungsreich, denn viele Herausforderungen bleiben im Homeschooling weiterhin bestehen. Oftmals ist es für die Kinder schwierig, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und diese ohne Unterbrechungen abzuarbeiten. Dann heißt es für die Schulbegleitung, die Aufmerksamkeit immer wieder auf die Aufgabe zu lenken. Zusätzlich wird sich in manchen Fällen auf das Schriftbild fokussiert, inhaltlich darf sich allerdings nicht geäußert werden. Ein weiterer Punkt betrifft die Strukturierung und der allgemeine Umgang mit den Schulmaterialien. Hier wird darauf geachtet, dass nur die Materialien auf dem Tisch liegen, die gerade benötigt werden, und alles andere ordentlich verstaut wird.

Den rund 70 Schüler*innen stehen die Schulbegleiter*innen auch unter den aktuell verschärften Bedingungen weiterhin zur Seite, sei es im elterlichen Zuhause oder in zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten der zuvor besuchten Schule. In einem Fall war beides nicht realisierbar, woraufhin kurzerhand auf das gut strukturierte Netzwerk von antonius zurückgegriffen wurde. Der neu aufgebaute Stadtteiltreff West stellte entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung, in denen die Schulbegleitung stattfinden konnte.

• Bei schönem Wetter findet die Begleitung draußen statt

In den vergangenen drei Monaten mussten viele Hürden genommen werden. Da galt es etwa, die Schulbegleitung innerhalb der privaten Wohnungen in das Familienleben einzubauen und im heimischen Klassenzimmer die Hygieneregeln einzuhalten. Inzwischen haben sich sowohl die Kinder als auch deren Schulbegleiter*innen mit der Situation arrangiert. Die Mitarbeiter*innen unserer Schulbegleitung sind auch unter diesen außergewöhnlichen Voraussetzungen mit vollem Engagement dabei.

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