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„Ich habe in diesem Jahr einen ganz anderen Blick aufs Leben gewonnen“
von Christine Reith
In Etappen verabschiedet antonius gerade junge Menschen, die als antonius Jahrler ehrenamtlich in den verschiedenen Bereichen des Netzwerks mitgewirkt haben. Eine wertvolle Bereicherung – für beide Seiten.
Ob auf dem antonius Hof, in der Arbeitsschule Startbahn oder im Zitronenfalter: Überall bereichern antonius Jahrler die Teams und schenken dem Netzwerk ein Teil ihrer Lebenszeit. Das hinterlässt Spuren, wie bei der feierlichen Verabschiedung von 13 antonius Jahrlern am Donnerstag, 4. Juli 2924, mit einem „Limonaden-Empfang“ im antonius Café deutlich wurde: In den Bereichen fehlen jetzt Personen, die intensiv mitgearbeitet, die Hauptamtlichen entlastet haben und den Menschen ans Herz gewachsen sind.
Und auch die jungen Männer und Frauen berichteten in einer kleinen Erzählrunde davon, wie sehr sie die Zeit geprägt hat und welche Erfahrungen sie daraus mitnehmen. Die Rede war da von einer großen Offenheit und Herzlichkeit, die das Netzwerk präge. Und von einem Staunen über die Lebensfreude von Menschen mit Behinderungen, wie sie überall auf Augenhöhe eingebunden sind und wie viele Stärken sie haben – manchmal eben abseits von dem, was gesellschaftlich als relevant gilt.
antonius hat diese Jahrler verabschiedet: Sophia Brähler (Startbahn), Lena Schäfer (ambinius KiTa), Merle Merschrod (Kinderhaus), Anna Müller (ambinius KiTa), Thomas Rennemeier (antonius Hof), Enya Schieche (antonius Hof), Elisa Willführ (Kinderhaus), Justus Kropp (Zitronenfalter), Zilly Pfeifer (Startbahn), Marie Wehner (Startbahn), Inka Hofmann (antonius Café), Judith Lenzhofer (antonius Gärtnerei) und Hannah Winter (Startbahn).
Danke für deren Engagement sagten antonius Seelsorger Pater Thomas sowie Silke Gabrowitsch, Christian Bayer und Sebastian Bönisch vom antonius Führungsteam und natürlich Manuel Lebek und Marko Dittmann, die für das antonius Jahr verantwortlich sind. Gekommen zum Gratulieren waren zudem Kathrin Müller, Perspektiva-Prokuristin und Leiterin der Startbahn, sowie Florian Schmiedeknecht, zuständig für die Mitarbeiterentwicklung bei antonius.
Die Geschäftsführer Christian Bayer und Sebastian Bönisch betonten, wie wichtig die antonius Jahrler für das gesamte Netzwerk seien – auch als Mitarbeitende der Zukunft verbunden mit der Hoffnung, dass möglichst eine Tätigkeit im Netzwerk aufnehmen.
Pater Thomas, der erstmal den Stehkreis der Absolventinnen und Absolventen etwas enger zog und damit vertraulicher machte, berichtete von seinen eigenen Erfahrungen als Praktikant in einer Blindeneinrichtung in der Rhön vor mehr als 40 Jahren. „Noch heute kann ich mich gut an die ein oder andere Erkenntnis oder Begebenheit aus dieser Zeit erinnern – und vielleicht werdet ihr euch auch lange an eure Zeit bei antonius erinnern“, richtete sich der Franziskaner an die Bundesfreiwilligendienstler und lud sie ein, ihre bei antonius gewonnenen „Schätze“ mit in die Welt zu nehmen – wo auch immer sie der Lebensweg hinführt.
Viele der jungen Menschen haben sich – inspiriert durch ihre Monate bei antonius – für eine Ausbildung oder ein Studium im sozialen Bereich entschieden, etwa als Heilerziehungspflegerin, Sozialassistenz oder Förderschul-Lehrkraft, bei antonius oder anderswo. Aber auch die Gärtnerei und Landwirtschaft von antonius dürfen sich auf weitere Unterstützung freuen.
„Ich würde es nochmal machen und bin jeden Tag gerne zur Arbeit gekommen.“
„Ich habe gelernt, dass jeder Mensch anders ist – und in dieser Andersartigkeit sind wir wieder alle gleich. Diese Erkenntnis hat meinen Blick auf Behinderung verändert.“
„Ich habe so viel gelernt – zum Beispiel auch, wo meine Grenzen sind.“
Zitate antonius Jahrler bei der Verabschiedung
Infos zum antonius Jahr gibt es unter www.antoniusjahr.de.