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Inklusive Fußball-Teams voller Vorfreude auf Fulda Cup

von Christine Reith

Er gehört fest zur Fuldaer Sportlandschaft und ist zugleich etwas ganz Besonderes: Beim Fulda Cup treten junge Menschen mit und ohne Behinderungen in gemischten Teams gegeneinander an. Das diesjährige Fußballturnier vom Verein „Jeder ist anders – Inklusionssport Fulda“ findet am Samstag, 17. Juni 2023, im Rahmen des Stadtfestes statt. Dabei geht es weniger ums Toreschießen, als um faires Spielverhalten und ein vielfältiges Miteinander. Dazu trägt auch das Rahmenprogramm bei.

Viele Jugendliche haben kaum Kontakt zu Gleichaltrigen mit Behinderungen. Das möchte der Verein „Jeder ist anders – Inklusionssport Fulda“ ändern und veranstaltet jedes Jahr ein großes Fußballturnier für Fuldaer Schülerinnen und Schüler sowie Menschen, die zum antonius Netzwerk gehören. In diesem Jahr machen zehn Schulen aus dem gesamten Stadtgebiet mit. Die inklusiven Mannschaften aus Schülerinnen und Schülern sowie mindestens zwei Sportlerinnen und Sportlern von antonius spielen in zwei Altersklassen (Klassen 5 bis 7 und 8 bis 10) um den Turniersieg. Augenmerk liegt auf dem Fairplay-Pokal, der mit einem besonderen Preis verbunden ist.

Brücken bauen zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen

Schirmherr der Veranstaltung ist Bürgermeister und Sportdezernent Dag Wehner. Regionalligist SG Barockstadt Fulda-Lehnerz unterstützt zum vierten Mal den Fulda Cup als Pate. Und auch die beteiligten Schulen sind mit Feuereifer dabei: „Vor über zehn Jahren war ich daran beteiligt, als in gemeinsamen Gesprächen die Idee des inklusiven Fußballturniers entstanden ist“, berichtet Tobias Jestädt, Sportlehrer an der Freiherr-vom-Stein-Schule Fulda, die auch in diesem Jahr wieder teilnimmt. „Daher freut es mich, dass der Fulda Cup sich über die Jahre weiterentwickelt und sich zu einem festen Bestandteil in der Fuldaer Sportlandschaft etabliert hat. Die Jahre haben gezeigt, wie der Fulda Cup Brücken zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen geschaffen hat.“ 

Vielfältiges Rahmenprogramm – auch für Familien

Neben dem Fußballturnier erwartet die Gäste am Samstag, 17. Juni 2023, von 10 bis 14 Uhr im Stadion der Stadt Fulda ein Rahmenprogramm mit Aktionen für die ganze Familie. Angeboten werden Fußball-Geschwindigkeitsmessungen, Wurfstationen, das Frisbee-Sportspiel Discgolf, Musik und natürlich leckere Speisen und Getränke. Die Spielerinnen und Spieler freuen sich auf alle, die zum Anfeuern vorbeikommen.

Gemeinsam kicken schweißt zusammen und baut Barrieren ab

„Ich bin schon super aufgeregt und freue mich sehr auf den Fulda Cup“, sagt Adan Jimale, der im antonius Laden arbeitet und schon viele Mal beim Turnier dabei war. „Ich mag, dass sich dort alle wie Freunde verhalten und sehr hilfsbereit sind.“ So geht es auch Louisa Ernst, die bei antonius im Betreuten Wohnen lebt und in einer Schulcafeteria von antonius in Schlitz arbeitet. Die 29-Jährige macht jedes Jahr beim Fulda Cup mit – musste 2022 aber wegen einer Corona-Infektion aussetzen: „Das war richtig traurig, denn ich mag das Miteinander dort total gerne. Die Schüler sind lustig und locker, man kann sich leicht mit neuen Leuten unterhalten und so auch mal andere Menschen kennenlernen.“

Die Stürmerin war natürlich auch beim Trainingstag für den Fulda Cup am 3. Mai 2023 im Stadion mit dabei und hat sich da – begleitet von drei Spielern der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz – auf den großen Tag eingestimmt. Jede Woche trainiert sie außerdem beim Verein Jeder ist anders, Adan Jimale kickt beim Fußballverein Türkischer SV Fulda. „Sport ist extrem wichtig für die Inklusion“, sagt Magdalena Kalb, Mitglied im Leitungsteam von Jeder ist anders. „Das gemeinsame Erlebnis baut Barrieren ab und die Kickenden kommen ganz unkompliziert miteinander in Kontakt. So entstehen Toleranz und Verständnis für Vielfalt und Andersartigkeit. Das ist auch beim Fulda Cup so: Es geht um das Miteinander, die Rücksichtnahme auf Stärken und Schwächen der Mitspielenden und die Begegnung auf Augenhöhe.“

Bild oben: Jede Woche kickt Louisa Ernst beim Verein Jeder ist anders – eine super Vorbereitung für den Fulda Cup. (Foto: Viktoria Gremm)

Bilder unten: Tobias Jestädt, Sportlehrer an der Freiherr-vom-Stein-Schule Fulda, freut sich aufs inklusive Kicken. Anders als bei den meisten Sportveranstaltungen steht beim Fulda Cup nicht die Leistung der Besten im Mittelpunkt, sondern ein faires Miteinander. Der Fulda Cup wurde 2011 ins Leben gerufen, um erste Begegnungen zwischen jungen Menschen mit und ohne Behinderungen zu schaffen. (Fotos: privat/antonius)

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