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Jeder kann sich engagieren - Freiwilligenarbeit auf dem Frauenberg
Von der Klosterpforte bis zur Klosterkirche, vom Tagungshaus bis zum FLORA klostercafé, von der Schneiderei bis zum Klostergarten ist das Kloster Frauenberg ein umtriebiges Areal.
Eine Vielzahl von Angeboten wird von einer ganzen Schar an Mitarbeitern möglich gemacht; sie selbst nennen sich die Frauenberger, was zeigt, wie verbunden sie sich diesem Ort fühlen. Neben den hauptamtlichen Mitarbeitern sind es vor allem freiwillig engagierte, die den Frauenberg mit Herz und Seele füllen.
Eine Erfahrung voller Abwechslung
Im vergangenen November ist Emelie Wolff als antonius Jahrlerin zum Team gestoßen. Im antonius Jahr sind das Freiwillige Ökologische Jahr, der Bundesfreiwilligendienst und der Ökologische Freiwilligendienst zusammengefasst. Die 19-Jährige hat es an die Rezeption des Frauenbergs geführt.
Wie sie ihre Arbeit hier in einem Wort beschreiben würde? Als abwechslungsreich. „Man lernt hier alles kennen, was es auf dem Frauenberg so gibt, die Rezeptionsarbeit, Tagungen, das Café, Gottesdienste.“ In alle Bereiche kann sie hineinschnuppern, arbeitet mit den Franziskanerbrüdern zusammen und natürlich auch eng mit dem Rezeptionsteam aus Menschen mit und ohne Behinderungen. Ganz besonders gefällt Emelie Wolff die Atmosphäre ihres Arbeitsplatzes. „Die Aussicht, die Menschen: Man fühlt sich hier einfach wohl.“
Ihr selbst ist das antonius Jahr von Freundinnen ans Herz gelegt worden. Und würde sie es weiterempfehlen? „Ein antonius Jahr ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert, zum Beispiel, wenn man nach der Schule noch nicht so genau weiß, was man machen will.“
Man kann hier so viel tun, man muss es einfach versuchen
Auf ganz anderem Weg ist Helga Riebel auf den Frauenberg gekommen. „Der Frauenberg war schon von Jugend an ein Teil meines Lebens“, beschreibt die 82-Jährige ihre Verbindung zum Kloster. So gehörte sie dann auch zu den Ersten, die sich für die Freiwilligenarbeit meldeten, damals im Jahr 2017, als die Franziskaner eine Kooperation mit antonius – Netzwerk Mensch eingingen, um den Frauenberg gemeinsam zu bewirtschaften. Seitdem hat sie bei vielen Gelegenheiten mit angepackt. „Man kann mich immer anrufen und wenn ich Zeit habe, bin ich auch da.“ So hat sie in der Schneiderei mitgenäht, hat bei Veranstaltungen Getränke ausgeschenkt, hat Gottesdienste mitorganisiert. Und nun zu Corona-Zeiten? Da hat sie ihr Ehrenamt einfach mit nach Hause genommen und dort alle einhundertundfünfzig Ausgaben des Gotteslobes aus der Klosterkirche in Klebefolie eingebunden.
Was ihr jedoch mehr als alles andere am Herzen liegt, ist die Arbeit an der Klosterpforte, bei der ihr auch ihre frühere berufliche Tätigkeit als Pfarrsekretärin immer wieder zugutekommt. Die Pforte ist für viele der erste Berührungspunkt mit dem Kloster, hier wird der Ton gesetzt, der die Menschen bei ihrer Klostererfahrung begleitet. „Die Pforte ist auch ein Ort der Seelsorge. Menschen, die hierherkommen, haben oft etwas auf dem Herzen oder brauchen Rat.“ Und Helga Riebel hilft, wo sie kann. Mal vermittelt sie jemanden an die richtige Stelle im Kloster, mal bietet sie Reisenden ein Glas Wasser an, mal hat sie auch einfach ein offenes Ohr.
„Man muss mit dem Herzen dabei sein, denn es geht ja darum, unseren Frauenberg zu erhalten.“ Und „unseren“ betont sie dabei ganz ausdrücklich, bevor sie nachsetzt: „Man kann hier so viel tun, man muss es einfach versuchen.“
Zukunft Frauenberg
Diese Ansicht würden sicherlich auch die Mitglieder der St. Antonius-Stiftung unterschreiben. 1998 von Fuldaer Bürgern gegründet, entscheidet sich die Stiftung in regelmäßigen Abständen für Projekte, die es verdienen, über einen längeren Zeitraum hinweg gefördert zu werden.
„Als die Franziskaner und antonius im Jahr 2017 ihre Kooperation begannen, war uns sofort klar, dass wir das Kloster auf dem Frauenberg unterstützen möchten“, erklärt der Stiftungsvorsitzende Gerhard Möller. Alle Spenden, die die Stiftung mit Veranstaltungen und von privaten Gönnern einnimmt, fließen seit drei Jahren in das Projekt Zukunft Frauenberg.
Und so findet man dort nun eine von der Stiftung geförderte Rampe, die den barrierearmen Zugang zur Klosterkirche ermöglichst, und einen frisch renovierten Raum, in den die Arbeitsgruppe Klostergarten ausweichen kann, wenn das Wetter nicht mitspielen will. Engagement, das man sehen kann.
Jeder kann helfen
Egal ob man es wie Emelie Wolff macht und auf dem Frauenberg ein antonius Jahr startet, sich wie Helga Riebel als Langzeitfreiwillige einbringt oder wie die St. Antonius-Stiftung Geld für Projekte in den Klosternmauern bereitstellt: Für jeden, der sich engagieren möchte, gibt es auf dem Frauenberg den richtigen Platz. Um es mit Helga Riebel zu sagen: Man muss es einfach versuchen.