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Kartoffeln, so weit das Auge reicht

von Christine Reith

Nicht nur die Apfelbäume hängen in diesem Jahr prallvoll. Auch die Kartoffeläcker der Region sind überdurchschnittlich ertragreich: Das Team vom antonius Hof in Haimbach hat in der Saison 2025 so viele Knollen gerodet wie seit Jahren nicht mehr. In der Spitze waren es 40 Tonnen pro Hektar. Für Freitag, 24. Oktober 2025, von 10 bis 17 Uhr lädt die Bürgerstiftung ans antonius Café zu einem „Tolle-Knolle-Kartoffeltag“ ein.

Überall in Deutschland freuen sich landwirtschaftliche Betriebe über gute Kartoffelernten. Das Bundeslandwirtschaftsministerium erwartet am Ende der Erntezeit eine Gesamtmenge von 13,4 Millionen Tonnen. Das sind 5,3 Prozent mehr als 2024 und 17 Prozent über dem mehrjährigen Durchschnitt.

Auch auf dem antonius Hof in Fulda-Haimbach, wo die Kartoffelernte fast abgeschlossen ist, konnte das Lager gut gefüllt werden. „Wir bauen Kartoffeln auf fast 30 Hektar im gesamten Fuldaer Land an und sind mit der diesjährigen Ernte sehr zufrieden, vor allem im Vergleich zu den beiden letzten Jahren“, sagt Marius Reith, der als Abteilungsleiter Landwirtschaft für den antonius Hof verantwortlich ist. „Sowohl der Ertrag pro Hektar als auch die Qualität sind 2025 ausgezeichnet. Die Kartoffeln schmecken, haben die richtige Größe, und es gab kaum Probleme mit Fäulnis oder Schädlingen.“

Grund dafür waren auch ideale Wetterbedingungen: „Der letzte Winter war ausreichend nass, das Frühjahr dann warm und trocken“, erklärt der Landwirt. „Und in der Zeitspanne, wenn die Kartoffeln auf einem Hektar rund eine Tonne zuwachsen, war die Wassermenge ideal – da hatten wir Kartoffelbauern in diesem Jahr richtig Glück“, freut sich Marius Reith.

Große Ernte wirkt sich positiv auf Preise aus
Die gute Nachricht für Verbraucherinnen und Verbraucher: Die große Ernte sorgt für sinkende Preise. „Wir geben das überdurchschnittliche Ernteergebnis unmittelbar an die Fuldaerinnen und Fuldaer weiter und verkaufen unsere Bio-Einkellerungskartoffeln aktuell je nach Gebindegröße für zwischen knapp einem Euro und 1,50 Euro pro Kilo – das ist deutlich weniger als im Vorjahr.“

antonius setzt auf mehr als ein Dutzend verschiedene, besonders resistente, schmackhafte Bio-Sorten – von mehlig über vorwiegend festkochend bis festkochend. Die antonius Kartoffeln sind „Bioland“-zertifiziert und leisten einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft: Angebaut auf den Äckern der Region, verkauft antonius die Kartoffeln direkt im Hofladen, im antonius Laden oder über regionale Händler. Eingedellte oder zu große Knollen landen in der eigenen Kartoffelmanufaktur, die Gastronomien und Großküchen mit gekochten und vakuumierten Kartoffeln beliefert. Schalen, unbrauchbare Früchte und Reststoffe werden an die Hoftiere verfüttert oder zu Dünger für die nächste Kartoffelgeneration verarbeitet. Bei allen Arbeitsschritten sind – wie überall bei antonius – Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt beteiligt.

Intensive Erntezeit
„In Fulda und Rhön haben wir schwere Böden, die uns zwar geschmacklich intensive Kartoffeln schenken, aber die Feldarbeiten im Vergleich zu sandigeren Gegenden deutlich erschweren“, beschreibt Marius Reith die Ernte, die über Wochen zwölf Stunden am Tag lief – in zwei Schichten von 9 Uhr morgens bis 21 Uhr abends. Neben dem Fahrer waren stets zwei, drei Personen mit auf der Vollernte-Maschine, um die Kartoffeln vor Ort händisch zu sortieren und von Erdklumpen zu trennen. Teil des Ernteteams waren immer wieder auch Ehrenamtliche sowie Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen des Netzwerks. Noch auf dem Acker wurden die Kartoffeln in 750-Kilo-Kisten gepackt, mit dem Tieflader ins exakt auf 4 Grad temperierte Kartoffellager auf dem antonius Hof verladen und von dort aus nach und nach ein zweites Mal gründlich von Hand sortiert und abgepackt.

So lagern Kartoffeln richtig
Nicht nur im Profi-Lager halten die Kartoffeln bis weit ins nächste Jahr. Wer sich jetzt im Herbst mit Vorräten eindeckt, kann auch zu Hause bis zum Frühjahr von heimischen Kartoffeln profitieren. „Kartoffeln sind ein ideales Lagergemüse“, sagt Landwirt Marius Reith vom antonius Hof. „Mit ein paar Tricks bleiben sie über viele Monate frisch und schmackhaft.“ Wichtig sei, die Knollen kühl, dunkel und bei hoher Luftfeuchtigkeit zu lagern. Ideal seien Kellerräume mit beständigen Temperaturen – am besten zwischen 4 und 10 Grad Celsius –sowie luftige Kisten. Zu warme oder zu helle Plätze führen zu Keimung oder Grünfärbung. Bei Temperaturen unter vier Grad Celsius beginnt die in der Kartoffel enthaltene Stärke, sich in Zucker umzuwandeln, weshalb die Kartoffeln dann unangenehm süß schmecken können. Faule Knollen sollten regelmäßig aussortiert werden.

„Tolle Knolle“: Kartoffeltag bei antonius
Um die gute Ernte zu feiern, lädt antonius zu einem Kartoffeltag unter dem Motto „Tolle Knolle“ ein. Am Freitag, 24. Oktober 2025, von 10 bis 17 Uhr gibt es dazu beim Brunnen vor dem antonius Café (An St. Kathrin 4, 36041 Fulda) hausgemachte Kartoffelspezialitäten wie Kartoffelsuppe, Kartoffelpuffer mit Apfelmus und frischgebackenes Bio-Kartoffelbrot aus der antonius Bäckerei. Bio-Lagerkartoffeln für zu Hause in Säcken mit zwei, fünf oder zwölfeinhalb Kilo können direkt vor Ort mitgenommen werden. Steckbriefe zu den verschiedenen Sorten erläutern, für welche Gerichte die Kartoffeln besonders geeignet sind.

Fotos: Francisca Billetter für den antonius Hof

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