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Klostermobil schafft Verbindungen

von Christine Reith

Der Frauenberg war dick eingeschneit, als am Donnerstag, 18. Januar 2024, der offizielle Startschuss für ein besonderes Pilotprojekt fiel: Das Klostermobil – ein von Grund auf erneuerter „Fuldaer Transity“, der von nun an regelmäßig zwischen dem antonius Quartier, der Innenstadt und dem Frauenberg pendelt. Möglich macht das die Familie Sorg, die das Fahrzeug spendet und gemeinsam mit antonius zu einem Ideenwettbewerb zur Nutzung des Shuttlebusses einlädt. Auch ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer werden gesucht.

Der Frauenberg ist für viele Fuldaerinnen und Fuldaer ein bedeutsamer Ort. Für manche allerdings ist er nur schwer zu erreichen. „Unsere Lage ‚hoch oben‘ ist einmalig und macht viel vom Reiz unseres Klosters aus“, sagt Guardian Cornelius Bohl von den Franziskanern. „Die Kehrseite aber ist eben: die Stadt liegt weit unten und der Anstieg ist steil. Vor allem für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ist das ein Problem.“

Wiederbelebung eines innovativen Verkehrskonzeptes

Um das zu ändern und um den Frauenberg, die Stadt Fulda und das antonius Quartier besser miteinander zu verbinden, hat antonius jetzt das Pilotprojekt „Klostermobil“ gestartet. Dazu stellt Helmut Sorg, Seniorchef der Sorg-Gruppe, einen aufbereiteten Ford Transit zur Verfügung, der von 1992 bis 2004 als „Transity“ durch die Fuldaer Innenstadt fuhr. Der legendäre Shuttlebus mit vorerst Platz für acht Fahrgäste, später vielleicht auch mehr, soll entlang der Strecke zwischen antonius und dem Frauenberg auf Handzeichen halten und gegen Spenden genutzt werden können – von Einheimischen ebenso wie von Gästen, von Menschen mit und ohne Behinderungen. So sollen alle leichter, unkomplizierter und sicherer den Frauenberg erreichen können.

Transit-Umbau „eine wahnsinnige Arbeit“

Bei der offiziellen Übergabe des Fahrzeugs an antonius am Donnerstag, 18. Januar 2024, auf dem verschneiten Frauenberg wurde deutlich, mit wieviel Aufwand und Herzblut der Ford Transit reanimiert wurde: „Viele Menschen und auch befreundete Firmen haben ein ganzes Jahr lang daran gearbeitet, aus zwei alten Transits ein komplett überholtes neues Fahrzeug zu machen, das auch sicherheitstechnisch auf dem neuesten Stand ist. Es war eine wahnsinnige Arbeit, aber jetzt freuen wir uns sehr auf einen guten Projektverlauf und viele Ideen, wie das Klostermobil genutzt werden kann“, sagte Helmut Sorg. Der Unternehmer pflegt – das betonte Rainer Sippel, Vorstand der Bürgerstiftung antonius, bei der Zusammenkunft – gemeinsam mit seiner Frau Traudel Sorg und Tochter Mascha Sorg seit Jahrzehnten eine enge und stabile Verbindung zu antonius und zählt zu den wichtigen Unterstützern des Netzwerkes.

Pilotprojekt mit sechsmonatiger Testphase

In den kommenden sechs Monaten testet antonius die Ausgestaltung des Klostermobils – etwa in Bezug auf Routen, Zeiten oder Nutzungsarten. Christian Bayer vom antonius Führungsteam berichtete: „Das Klostermobil soll vorerst zwei Mal am Tag zwischen antonius, dem Parkplatz Weimarer Straße und dem Frauenberg fahren. Auch Gruppen können sich melden und das Klostermobil bestellen, zum Beispiel für einen gemeinsamen Ausflug ins Kloster oder eine Geburtstagsfeier im FLORA. Zudem dient es als Shuttle für unsere Hoch-oben-Gottesdienste in der Klosterkirche sowie für Gäste der Stadtführung ‚Fulda kulinarisch‘.“

Martin von Mallinckrodt, der die besonderen Genusstouren anbietet, berichtete, wie es dazu kam: „Wir kooperieren schon lange mit antonius und das antonius Ladencafé ist Teil unseres Angebots. Der Frauenberg war zu Fuß immer zu weit weg, doch jetzt mit dem Klostermobil ist es möglich, die Teilnehmenden rasch auf den Berg zu bringen und unsere Touren um das FLORA Klostercafé zu erweitern. Die Möglichkeit, unsere Stadtführungen hier enden zu lassen – im Sommer auf der Klosterterrasse, mit dem eigenen Bier Frohnatur und der tollen Aussicht – finde ich super.“

Ideen und Ehrenamtliche gesucht

Um diese ersten Ideen um weitere zu ergänzen und um später das Klostermobil optimal zu nutzen, sind alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, ihre Vorstellung von der Nutzung des Shuttles einzureichen – und zwar bis 29. Februar 2024 entweder per Mail an gewinnspiel@antonius.de oder über eine Ideenkarte, die im FLORA Klostercafé ausliegt. Als Dankeschön werden drei Frühstücke für zwei Personen verlost. Sinnvolle und machbare Ideen werden innerhalb der Pilotphase getestet.

Neben guten Ideen sucht antonius auch ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer für das Klostermobil. „Unter unseren treuen Gästen haben wir bereits fünf oder sechs Personen gefunden, die Lust darauf haben“, sagte Philipp Krah, Abteilungsleiter des Frauenbergs. „Doch wir hoffen natürlich auf weitere Fahrerinnen und Fahrer, gerne auch Menschen im Ruhestand.“ Interessierte melden sich bitte bei Magdalena Kalb (Leitung Ehrenamt) unter 0661/1097234 oder m.kalb@antonius.de.

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