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Mehr Selbstverantwortung, mehr Gemeinschaft: antonius eröffnet Gartenhäuser

von Annika Buchspies

Heute war es soweit: Mit der feierlichen Eröffnung der neuen Gartenhäuser am Samstag, 22. November 2025 hat antonius : gemeinsam Mensch einen wichtigen und mutigen Schritt in Richtung eines lebendigen, inklusiven Stadtquartiers gesetzt. Die vier modernen Mehrfamilienhäuser stehen für weit mehr als zeitgemäßes Wohnen – sie sind ein Impulsprojekt für gemeinschaftliches Leben, getragen von sozialer Verantwortung, gelebter Inklusion und echtem Miteinander.

Bei strahlendem Sonnenschein und winterlichen Temperaturen kamen zahlreiche Gäste im Innenhof der neuen Gebäude zusammen, um die Eröffnung zu feiern.

Die Gartenhäuser umfassen 29 attraktive, unterschiedlich gestaltete Wohnungen und ergänzen das erste Gartenhaus aus dem Jahr 2015 mit weiteren neun Einheiten. Das Besondere: Die Gebäude bieten Raum für eine Wohnform, die Selbstbestimmung und soziale Eingebundenheit miteinander vereint. Einsamkeit vorzubeugen und Vielfalt als Stärke zu verstehen, sind zentrale Leitgedanken des Projekts.Rainer Sippel, Vorstand der Bürgerstiftung antonius, knüpfte in seiner Ansprache an die Tradition des Ortes an:

„Vor fast 125 Jahren hat unsere Stiftungsgründerin Maria Rang mit dem Bau des Haupthauses den Grundstein gelegt. Heute setzen wir einen neuen Grundstein – für Gemeinschaft. Zum ersten Mal leben hier Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam unter einem Dach und teilen sich den Alltag. Jeder ist zunächst für sich selbst verantwortlich, fragt dann seinen Nachbarn um Hilfe, und erst wenn diese nachbarschaftliche Unterstützung nicht mehr ausreicht, kommt professionelle Assistenz hinzu.“

Ein Ort, an dem sich Vielfalt wohlfühlt

Auch Architekt Patrick Tezlaff (Sichau & Walter Architekten) hob die besondere Ausrichtung des Projekts hervor: „Die Gartenhäuser sind nicht einfach ein Bauprojekt. Es ging uns darum, barrierearme Lebensräume zu schaffen, die zu Begegnungen einladen – Orte, an denen sich Vielfalt wohlfühlen kann. Das ist im sozialen Wohnungsbau eine Seltenheit.“

Ein Zeichen der Gemeinschaft: Der Wunschbaum

Im Innenhof stand ein liebevoll geschmückter Weihnachtsbaum. Björn Bierent (Leiter Gartenhaus) und Isabell Vogler (Leiterin Kultur, Freizeit und Sport) luden alle Anwesenden dazu ein, ihn mit Wünschen und Symbolen zu behängen. Unter anderem fanden sich vier Symbole wieder, die bereits bei der Einweihung des ersten Gartenhauses vor zehn Jahren wichtig waren: der Schlüssel für Offenheit, das Herz für Herzlichkeit, der Anker für Echtheit und das Tau für eine verbindende Gemeinschaft, in die jeder seine Stärken einbringen kann.

Gemeinschaft, die trägt: solidarisch, verlässlich, gemeinsam Mensch

Ein zentrales Element des Projekts ist das solidarische Wohnmodell. Patenschaften, Wohnrechte und Quartierspauschalen ermöglichen Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und finanziellen Möglichkeiten, füreinander einzustehen und sich gegenseitig zu unterstützen.Stellvertretend für die 16 ehrenamtlichen Patinnen und Paten sprach Frau Wehner-Rundshagen: „Für uns ist es ein Privileg, Teil dieser Gemeinschaft zu sein.“
Zuvor hatten die Paten bei einer Führung die neuen Gebäude und Bewohner kennengelernt.

Eine Stiftung braucht Partner

Stadt und Land Fulda haben das Projekt finanziell gefördert. Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld wünschte den neuen Bewohnerinnen und Bewohnern alles Gute und überreichte eine Nikolaus-Weihnachtskugel als Zeichen gemeinsamer Freude.
„Ich wünsche antonius als starke Gemeinschaft Mut, neue Wege zur Gemeinschaft zu finden.“

Michael Brand, Mitglied des Bundestags, betonte ebenfalls die Vorbildfunktion:
„Das Projekt ist gelungen. Es ist mehr als Wohnen – es ist etwas Besonderes, das bundesweit Vorbildcharakter hat.“

Zum Abschluss segnete Pater Thomas (Seelsorger von antonius) die neuen Häuser und erinnerte an die Bedeutung von Offenheit im Miteinander: „Wenn wir Hilfe annehmen, dann öffnen sich Herzen.“

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