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„Menschsein wird hier mit jeder Pore gelebt“
von Anja Hildmann
Fulda – Bereits zum zweiten Mal durfte die Bürgerstiftung antonius : gemeinsam Mensch Susanne Simmler bei sich empfangen. Die Landesdirektorin des Landeswohlfahrtverbands (LWV) Hessen war bereits im Oktober 2024 beim offiziellen Baubeginn für die Gemüsegärtnerei in Haimbach zu Besuch und zeigte sich von dem „innovativen Projekt“ beeindruckt. Am Freitag, 21. Februar 2025, war sie nun aber das erste Mal im antonius Quartier. Begleitet wurde die Landesdirektorin bei ihrem Besuch vom Ersten Kreisbeigeordneten Frederik Schmitt (CDU).
Nach einer herzlichen Begrüßung durch Vorstand Rainer Sippel lernte die SPD-Politikerin an diesem Freitagvormittag mitten in der Fastnachtssaison die Tollitäten von antonius kennen – „de Jong“ Kristof Bromm und „de Maje“ Marie Gatzka mit ihrem Adjutanten Paul Trettau. Sowohl Simmler als auch Schmitt wurde der Fastnachtsorden von antonius überreicht, den sie dankend annahmen. Mit dabei war auch Michael Wißler, Vorsitzender des Stiftungsrats von antonius.
Nach der Begrüßung erhielten die beiden Gäste einen Einblick in den „Fuldaer Weg“. Bei diesem geht es darum, dass Menschen mit Behinderungen statt in Werkstätten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ihren Platz finden. Ziel ist es, diesen Menschen mit der richtigen Ausbildung und Begleitung ein möglichst selbstbestimmtes und finanziell unabhängiges Leben zu ermöglichen, statt ein Leben lang auf Sozialleistungen angewiesen zu sein.
Anschließend lernte die Landesdirektorin bei einem Rundgang über das antonius Gelände die Bereiche und den Alltag der Bürgerstiftung besser kennen. „Das Ziel Menschsein wird hier mit jeder Pore gelebt“, beschreibt sie ihren Eindruck. „Neben allen Paragrafen ist das das Allerwichtigste und auch unser Auftrag – bei allen Einschränkungen, die vielleicht vorhanden sind, Möglichkeiten zu suchen“, so Simmler. Das habe man auch beim Rundgang an allen Stationen gut gesehen.
Im „Fuldaer Weg“ sehe Simmler deshalb auch eine Übersetzung dieses Menschseins, und dabei auch Unternehmerinnen und Unternehmer mitzunehmen und Menschen zu begleiten. „Das ist hier im ‚Fuldaer Weg‘ schon ganz gut gelungen mit so einer großen Anzahl an Partnern.“ Gleichzeitig könne man aber auch noch „was drauflegen. Und da haben wir heute ganz gut besprochen, wie das weitergeht.“
In der Größenordnung mit so einem Unternehmernetzwerk ist antonius laut der Landesdirektoin in Hessen eine Besonderheit. Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt ergänzt: „Das zeichnet antonius besonders aus, dass man in alle Lebensbereiche vernetzt ist, eben auch zum Landkreis.“
Zum Abschluss gab es für alle noch eine Jodel-Einlage von Rainer Gernet, antonius-Bewohner und hauseigener Stimmungsmacher, mit der die Gäste gut gelaunt in ein frühlingshaftes Wochenende verabschiedet wurden.
Fotos: Steffen Waßmann