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Neue Schutzhütte zum zehnjährigen Bestehen

Einweihungsfest bei Kita-Gruppe „Gartenkinder“ von ambinius

von Christine Reith

 

Die Gartenkinder sind das ganze Jahr über im Freien unterwegs. Jetzt hat die Außengruppe der ambinius Kita von antonius eine neue Schutzhütte bekommen, in der die Kinder sich morgens treffen oder sich aufwärmen können. Das Eröffnungsfest war ein Meilenstein in der zehnjährigen Geschichte der besonderen Kita-Gruppe.

Weil auf dem Gelände von antonius neue Wohnhäuser entstehen und auch der Friedhof umgestaltet wurde, musste der Bauwagen der Kita-Gruppe „Gartenkinder“ von ambinius einer neuen Wegeführung weichen. Die „Blaue Paula“ war allerdings schon ziemlich in die Jahre gekommen und hätte einen Umzug nicht überstanden. So entstand die Idee für den Neubau einer Hütte als Treffpunkt und Schutzraum für die bis zu 19 Kinder, die dafür in den vergangenen Monaten einen Container nutzten.

 

Buntes Eröffnungsfest

Pünktlich zum zehnjährigen Bestehen der „Gartenkinder“ hat die Kita-Gemeinschaft die neue Schutzhütte am Montag, 17. Juli 2023, mit einer Einweihungsfeier eröffnet. Gekommen waren Kita-Kinder mit ihren Familien, Vertreter der Stadt Fulda sowie viele Mitglieder, Freunde und Nachbarn des antonius Netzwerks. Nach dem Begrüßungslied der Gartenkinder „Komm bau ein Haus“ und einem Willkommensgruß durch Günter Habig, Geschäftsführer der antonius : gemeinsam leben gGmbH, stellten Kita-Leiterin Sabrina Rehm und Gruppenleiterin Svenja Skulason die Entwicklung und das Konzept der „Gartenkinder“ vor. Fuldas Bürgermeister Dag Wehner und Dr. Alois Rhiel, der Vorsitzende des Stiftungsrats der Bürgerstiftung antonius, überbrachten Grüße.

In einem symbolischen Akt brachten die Gartenkinder anschließend viele Gegenstände in die Hütte, die sie in ihrem Alltag brauchen: Rucksäcke, Buntstifte, Papier und Scheren zum Basteln, Bücher, eine Schubkarre und eine Säge, Teller und ein Bild der Mutter Gottes. Damit war die Hütte bestens ausgestattet, um durch Pater Thomas vom Seelsorgeteam von antonius gesegnet zu werden. Nach einem abschließenden Lied samt Tanz, bei dem alle Anwesenden mitmachen konnten, gab es bei Kaffee und Kuchen viel Gelegenheit zum Austausch.

 

Schutzhütte mit vielfältigen Möglichkeiten

Viel Holz, klare Linien und große Fensterfronten prägen die 50 Quadratmeter umfassende neue Schutzhütte, die eingebettet in ein kleines Gebiet mit Bäumen und Sträuchern liegt und über einen naturnahen Vorbereich verfügt. Das Architekturbüro Sichau & Walter hat das Gebäude geplant, Herrmann Massivholzhaus aus Geisa übernahm die Realisierung. Die Hütte ist als reine Holzkonstruktion und damit in ökologischer Bauweise erstellt. Die Stadt Fulda gewährte für das Projekt einen Zuschuss von bis zu 50.000 Euro. Großzügige Spenden der Firma Leutke und der Sparkassen-Stiftung trugen außerdem zur Finanzierung bei.

Die Kita-Mitarbeitenden wurden eng in die Planungen einbezogen, etwa in Bezug auf den Standort, die Ausrichtung und die Ausstattung. Das Team hatte sich beispielsweise einen Holzofen und ein schlicht-gemütliches Ambiente gewünscht, das eine vielfältige Nutzung ermöglicht – etwa als Garderobe und Lager, als Ruhe- und Aufwärmzone oder zum Essen und Spielen bei stürmischem Wetter. „Das Konzept der Gartenkinder ist ein ganz besonderes“, sagte Kita-Leiterin Sabrina Rehm. „Durch das viele Draußensein und die Zugehörigkeit zu unserem großen Netzwerk eignen sich die Kinder wichtige Kompetenzen für ihre Zukunft an – etwa durch das vielfältige Miteinander, die gelebte Verantwortung für sich und die Natur oder den Nachhaltigkeitssinn.“

 

Lernen mit allen Sinnen

Ihren Anfang genommen haben die Gartenkinder 2013 als kleine Gruppe der Erzieherin und Tagesmutter Birgit Heim mitten auf dem Hauptgelände von antonius. Ein Jahr später wurden die Gartenkinder in die ambinius Kita – die Kindertagesstätte von antonius – integriert, und zwar als eine Art Außengruppe, die wie bei einem Natur- oder Waldkindergarten die meiste Zeit des Tages im Freien verbringt. „Damals wie heute nutzen wir die naheliegende Umgebung, alle Bereiche von antonius sowie den Wald und die umliegenden Grünflächen als Aufenthaltsort und Begegnungsstätte – so entsteht ein vielfältiger Lern- und Spielraum für die Kinder“, erklärt Gruppenleiterin Svenja Skulason.

Die Kinder entwickelten so eine ganz besonders intensive Beziehung zur Natur, ganz andere Bewegungsmöglichkeiten und mehr Achtsamkeit für den Umgang mit den Ressourcen. Weil es beispielsweise kein klassisches Spielzeug oder fertige Brettspiele gibt, werden die Kinder auf andere Art kreativ oder handwerklich aktiv. Die verschiedenen Bereiche von antonius fungieren wie ein Dorf, in dem sich die Kinder frei und zugleich beschützt bewegen, vielfältige inklusive Kontakte pflegen und einiges entdecken können. „Wir helfen zum Beispiel jede Woche in der antonius Gärtnerei mit, dürfen die Arbeit der Menschen dort kennenlernen und anschließend Obst oder Gemüse für unser Frühstück mitnehmen. Dieses selbstverständliche Miteinander, das Geben und Nehmen ist eine ganz besondere Erfahrung“, erläutert Svenja Skulason. Durch das einmalige Konzept sei auch die Identifikation der Eltern hoch und das Gemeinschaftsgefühl stark.  

 

Weitere Infos unter www.ambinius.de. Anmeldungen für die Gartenkinder sind möglich unter diesem Link.

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