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„Schön verschieden – 800 Jahre Sonnengesang“

von Anja Hildmann

Unter dem Motto „Schön verschieden – 800 Jahre Sonnengesang“ feierten am Dienstagabend zahlreiche Besucherinnen und Besucher den Oktober-Gottesdienst der Reihe „Hoch oben“. Die Veranstaltung ist Teil der Kooperation Frauenberg – Franziskaner & antonius und wurde in diesem Monat gemeinsam von Pater Thomas Abrell, dem GestaltenWerk von antonius : gemeinsam Mensch sowie Dr. Markus Miller, Direktor von Schloss Fasanerie, gestaltet. Die musikalische Begleitung übernahm Zimmer 3 unter der Leitung von Manuela Langstein.

Im Mittelpunkt stand die Idee, dass Verschiedenheit selbst schön ist – nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer Unterschiede. Diese Idee zog sich wie ein roter Faden durch den Abend. In einem Dialog sprachen Marek Saalfeld, Leiter des GestaltenWerks, und Markus Miller über ihre langjährige Zusammenarbeit und über die Parallelen zwischen Holz, Kunst und Glauben: Jedes Stück Holz, so Saalfeld, sei einzigartig in Farbe, Struktur und Maserung – und gerade Unregelmäßigkeiten wie Astlöcher oder Drehwuchs machten seine Schönheit aus. Miller ergänzte, dass Schönheit im Handwerk oft erst sichtbar wird, wenn man genau hinsieht: unter der Oberfläche, im Detail, im Zusammenspiel von Licht, Form und Material.

Diese Gedanken schlugen den Bogen zum Sonnengesang des heiligen Franziskus, der vor 800 Jahren entstand. In seinem Lobpreis würdigt Franziskus Sonne und Mond, Wind und Wasser, Erde und Feuer, und erinnert daran, dass jede Kreatur ihren eigenen, wertvollen Platz in der Schöpfung hat. Für ihn, so Miller und Saalfeld, ist Verschiedenheit kein Makel, sondern Ausdruck göttlicher Weisheit.

Das GestaltenWerk von antonius vereint traditionelles Handwerk, Kreativität und soziale Verantwortung. In den Werkstätten entstehen Keramik- und Holzprodukte, die so einzigartig sind wie die Menschen, die sie herstellen. Hier arbeiten Menschen mit und ohne Behinderungen Seite an Seite. Die Mitarbeitenden bringen ihre individuellen Fähigkeiten ein und lernen voneinander. Jedes Stück ist ein Unikat und Ausdruck echter Handarbeit.

Symbolisch erhielten alle Besucherinnen und Besucher ein kleines handgefertigtes Geschenk aus den Werkstätten von antonius – mal aus Holz, mal aus Keramik, mal bunt glasiert oder schlicht gehalten. Kein Teil gleicht dem anderen, und erinnert somit an die Botschaft des Abends: „Schön verschieden“.

Diese griff auch Markus Miller auf, als er das Schlusswort des Gottesdienstes sprach: „Das Motto erinnert uns daran, Vielfalt zu schätzen, denn jedes Wesen hat seinen eigenen Glanz.“ Er bedankte sich bei den Beteiligten für die tolle Zusammenarbeit und bei Pater Cornelius Bohl und den Franziskanern für ihre Gastfreundschaft. Bohl lud daraufhin die Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes ein, den Abend bei guten Gesprächen und Begegnungen ausklingen zu lassen.

Fotos: Ralph Leupolt für antonius

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