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Vier Fragen an unser Fundraising-Team
von Anja Hildmann
Aylin Jordan und Stefanie Jörges sind bei antonius für den Bereich Freunde und Förderer zuständig. Sie stehen im direkten Kontakt mit Menschen, die unsere Stiftungen unterstützen – mit kleinen und großen Beträgen, einmalig oder regelmäßig, manchmal über viele Jahre hinweg. Wir haben mit ihnen über ihre Arbeit und die Bedeutung von Spenden gesprochen.
Was motiviert Menschen aus Ihrer Sicht dazu, unsere Arbeit mit einer Spende zu unterstützen?
Jordan: Vor allem die Regionalität. Viele Unterstützer wollen in der eigenen Region etwas Gutes tun, weil eine emotionale Verbundenheit existiert. Hier im Raum Fulda haben wir eine Gemeinschaft, die miteinander verknüpft ist. Das ist etwas Besonderes.
Jörges: Transparenz ist bei uns ein wichtiger Aspekt, wodurch auch eine persönliche Nähe zu unseren Projekten entsteht. Wir nehmen unsere Unterstützer im Laufe der Projektdauer bei jedem Schritt mit.
Jordan: Und außerdem hat man als Unterstützer auch etwas von der Spende. Denn wir sind eine Stiftung von Bürgern für Bürger. Das bedeutet jeder Euro fließt in ein Projekt, das auch der Bürgerschaft zugutekommt.
Jörges: Unser aktuelles Projekt er:wachsen ist ein gutes Beispiel dafür. Die neue Bio-Gemüse-Gärtnerei schafft nicht nur sinnstiftende Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen, die ein besonderes Maß an Assistenz benötigen. Gleichzeitig entsteht hier auch Wertschöpfung für die Region – und gute Lebensmittel.
Welche Geschichte oder Begegnung mit Spenderinnen und Spendern hat Sie besonders bewegt?
Jordan: Mich bewegt es, wenn Unterstützer uns besuchen, und danach keine Zweifel mehr daran haben, ihre Unterstützung aufrechtzuerhalten. Eine schöne Geste der Verbundenheit ist es auch, wenn jemand Geburtstag feiert, und seine Gäste bittet, keine Geschenke zu kaufen und das Geld stattdessen an die St. Antonius-Stiftung zu spenden.
Jörges: In unserer Konsumgesellschaft ist das eine erfrischende Abwechslung, an der wir uns ein Beispiel nehmen können. Wir müssen uns fragen: Was fehlt uns überhaupt? Bei vielen von uns gibt es da nicht viel. Versteht man das, dann steigt auch die Bereitschaft, für wohltätige Zwecke zu spenden.
Was passiert eigentlich konkret mit einer Spende?
Jörges: Die Spende wird direkt dem aktuellen Projekt zugefügt, wenn kein bestimmter Verwendungszweck angegeben ist. Auf Wunsch kann eine Spende aber auch zweckbestimmt zugeführt werden. Was aber immer gilt: Man kann jederzeit anrufen und nachfragen, wofür eine Spende eingesetzt wurde.
Jordan: Außerdem werden 100 Prozent der Spende weitergegeben, da keine Verwaltungskosten in den Stiftungen anfallen.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Bereichs Freunde und Förderer?
Jordan: Wir wünschen uns natürlich, dass unsere Freunde und Förderer uns treu bleiben und wir neue dazugewinnen können. Gleichzeitig wollen wir nachhaltige Beziehungen zu unseren Unterstützern aufbauen.
Jörges: Außerdem wäre es schön, wenn wir auch jüngere Menschen dafür begeistern können, sich solidarisch in unserer Gesellschaft einzubringen. Denn auch das eigene Leben wird schöner, wenn man den Grundsatz „gemeinsam Mensch“ umsetzt.
Foto: Albert Sunny