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Nachbarschaft: Vom Nebeneinander zum Miteinander - Foaset Predigt von Pater Thomas

Auf amüsante und eingängige Weise hat sich Pater Thomas am Fastnachtssonntag in einer gereimten Predigt mit dem Wert von Nachbarschaft für das gelungene Zusammenleben von uns allen auseinandergesetzt. Aufmerksam und heiter verfolgten die Gottesdienstbesucher seinen Reimen, die in diesem Schlussvers mündeten: Die besten Nachbarn findest du hier, die besten Nachbarn, das sind wir! Du glaubst es nicht? Dann komm und schau. Wir zeigen’s dir! antonius – helau!

 

Die ganze Predigt von Pater Thomas

Ein Nachbar, das ist einer, der wohnt neben dir.
Ein Zaun trennt dich von ihm, ne Wand oder ne Tür.
Gute Nachbarschaft wollen wir unterstützen,
drum tun wir morgen beim Romo spritzen
„gemeinsam-Mensch-Sein“ heißt die Medizin,
die ist für alle ein echter Gewinn:
„Spritze rein -
gemeinsam Mensch sein – antonius helau“.

Denn die Qualität von Nachbarn kann verschieden sein.
Schaun wir uns paar Nachbarn an, ich lade euch ein:
Hier wohne ich und dort wohnst du,
ich kenn dich nicht, lass mich in Ruh.
Ich will nichts von dir, ich brauche dich nicht,
auf Begegnung mit dir bin ich nicht erpicht.
Vergessen hab ich sogar, wie du heißt,
bist du zuhause oder verreist,
das brauche ich noch nicht mal wissen,
denn ich tu dich nicht vermissen.
So reden Menschen gar nicht selten,
leben in völlig verschiedenen Welten.
Jeder bleibt für sich alleine,
Hilfe gibt’s vom Nachbarn keine.
So zu leben ist nicht schön,
da wollt ich mich nicht dran gewöhn’n.
Drum: „Spritze rein -
gemeinsam Mensch sein – antonius helau“.

Dann gibt’s die Nachbarn, die sich streiten,
keiner kann den andern leiden.
Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben,
wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt,
das kennen wir, so ist die Welt.
Ich brauch den Nachbarn nur zu sehn,
schon könnt ich an die Decke gehen.
Er ist’s, der’s Treppenhaus versaut,
abends ist er viel zu laut,
dreht noch spät die Musik auf,
das bringt mich auf die Palme rauf.
Grüßen kann der Typ auch nicht.
macht immer so ein böses G’sicht,
beschwert sich wegen Kleinigkeiten,
kein Tag vergeht, wo wir nicht streiten.
Wenn ich ihn seh, geh ich nicht raus,
ihm zu begegnen ist ein Graus.
Kommt er ums Eck, schließ ich die Tür,
und denk: Bleib bloß vom Hals du mir.
Ein solcher Nachbar ist ne Qual,
ihn nur zu sehn, nervt total.
Aus solchem feindselig gesinnten Haus,
will ich so schnell wie möglich raus.
Oder eben: „Spritze rein -
gemeinsam Mensch sein – antonius helau“.

Dann gibt’s Nachbarn vom Stamme Nehmt,
ihnen ist nichts zu unverschämt.
Sind zur Stelle, wenn sie was wollen,
kommen nur rüber, um was zu holen.
Hilfst du mir hochtragen den Kasten Bier,
unterstütz mich mal bei dem Problem von mir.
Ich hab was vergessen, hast du das vielleicht?
Grad hab ich gemerkt dass das Brot mir nicht reicht.
Den Nagel kriege ich nicht in die Wand,
trägst du den Müll weg, mir tut so weh meine Hand.
Doch willst DU einmal was, hat er keine Zeit,
der kleinste Weg ist ihm dann zu weit.
Ich bin noch im Bett, das tut mir sehr leid.
Was willst du von mir? Bist du ganz gescheit?
Du kannst doch auch jemand anderen fragen,
du musst doch nicht ständig mich nur plagen.
Auf solche Nachbarn ist kein Verlass.
Mit ihnen zu leben, macht keinen Spaß.
Also: „Spritze rein -
gemeinsam Mensch sein – antonius helau“.

Auf der großen Bühne der Politik
sind leider auch im Augenblick
einige Stimmen laut zu hören,
die sagen: Wer nicht ist wie wir, der tut stören!
Der muss ausziehen aus unserem Land,
vor allem die AfD solche Töne erfand.
Für die gibt’s Menschen mehrerer Klassen,
und damit mobilisieren sie die Massen.
Morgen am Romo in Fulda hier
gibt’s für die Medizin von dir und mir:
den Wunsch, gemeinsam Mensch zu sein
füllen wir in die Spritze rein,
voll Hoffnung, dass sie wirken tut
und eindringt tief in Geist und Blut.
„Spritze rein -
gemeinsam Mensch sein – antonius helau“.

Statt deren Denken voller Hass und Feind
woll‘n wir ein Leben als Nachbar und Freund.
Denn für Gott sind wir alle gleich wichtig,
wer das nicht sieht, ist total kurzsichtig.
Gott will, dass wir füreinander sorgen,
jederzeit zupacken, dasind und borgen.
In den großen Weltenzonen,
genauso wie im Haus, in dem wir wohnen.
Mit weltoffnen Nachbarn an der Seit,
sind wir doch zu allem bereit,
alles kriegen wir dann hin,
Zusammensteh‘n ist für alle Gewinn.
Die besten Nachbarn findest du hier,
die besten Nachbarn, das sind wir!
Du glaubst es nicht? Dann komm und schau.
Wir zeigen‘s dir! antonius – helau!

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