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Vorstandsteam der St. Antonius-Stiftung formiert sich neu
Fulda – Nach dem turnusgemäßen Ausscheiden von Gerhard Möller hat sich der Vorstand der St. Antonius-Stiftung neu aufgestellt. Das ehrenamtlich tätige Team aus erfahrenen und jüngeren Kräften sieht sich gemeinsam in der Verantwortung, den Auftrag und die Arbeit der Bürgerstiftung „antonius : gemeinsam Mensch“ weiterhin mit persönlichem Einsatz und bürgerschaftlichem Engagement zu fördern.
An der Spitze des Teams der Förderstiftung steht nun der Burghauner Zahnarzt Dr. Wolfram Geiger (68), der zuvor bereits seit 15 Jahren dem Beirat der Stiftung angehörte. Als seine Stellvertreterin im Vorstand wirkt weiterhin Lioba Wingenfeld, die in der Nachbarschaft von antonius aufgewachsen und dem Netzwerk seither verbunden ist. Neu im Vorstand ist neben Geiger der Fuldaer Unternehmer Mischa Krewer (43einhalb). Darüberhinaus gehören Stadtpfarrer Stefan Buß, der frühere Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Fulda, Alois Früchtl, und der Unternehmer Björn Leutke dem obersten Gremium der Förderstiftung an. Gemeinsam mit dem Beirat möchte das Team die vertrauensvolle Arbeit der vergangenen Jahre fortsetzen und weiterentwickeln.
Vor 27 Jahren hatten elf namhafte Fuldaer Bürgerinnen und Bürger die Förderstiftung mit dem Ziel gegründet, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen in Fulda nachhaltig zu verbessern und zukunftsweisende Projekte möglich zu machen. Das ist ihr eindrucksvoll gelungen: Auf mittlerweile neun Stiftungsprojekte, die dank tatkräftiger finanzieller Unterstützung durch die Bürgerschaft umgesetzt werden konnten, kann die Stiftung voller Stolz verweisen. Dazu zählen beispielsweise das Zentrum für Beratung, Frühförderung und Therapie „Zitronenfalter“, die Arbeitsschule Startbahn, die generationenübergreifende Tagesstätte ambinius oder die Kooperation der Franziskaner mit antonius auf dem Frauenberg. Das jüngste Projekt ist die Bio-Gemüse-Gärtnerei, die gerade in Haimbach entsteht. Dort werden im Projekt er:wachsen innovative Arbeitsformen entwickelt, die nicht nur einen Betrieb nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ermöglichen, sondern die Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf eine sinnvolle Arbeit bieten. „Der Erfolg der Stiftung war und ist immer ein Gemeinschaftswerk – getragen von vielen Menschen, die ihre Zeit, ihr Wissen und ihre Mittel einbringen“, betont Lioba Wingenfeld. Das gelte sowohl für die Mitglieder von Vorstand und Beirat als auch für die zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützer in der Bürgerschaft.
Dr. Wolfram Geiger war über vier Jahrzehnte als Zahnarzt in Burghaun tätig, bevor er im vergangenen Jahr die Praxis an seinen Sohn übergab. Ganz losgelassen hat er dennoch nicht – ein paar Stunden in der Woche unterstützt er weiterhin im familiären Betrieb. Gleichzeitig hat sich für ihn damit ein Wunsch erfüllt: mehr Zeit für das Ehrenamt. Dieses begleitet ihn seit vielen Jahren, besonders in Form des Vereins Jollydent, dessen Vorsitz er seit einem Vierteljahrhundert innehat. Die Idee dahinter ist so einfach wie wirkungsvoll: Patientinnen und Patienten spenden ihr Zahngold, um damit Kinder- und Jugendprojekte in der Region zu fördern. Die Bandbreite der geförderten Projekte ist groß.
Eines davon brachte Wolfram Geiger erstmals mit antonius in Kontakt – der Beginn eines nachhaltigen Engagements für die Bürgerstiftung. Seither setzt er sich mit großem Einsatz für deren Ziele ein. So war er unter anderem Mitinitiator des inklusiven Fußballturniers Fulda-Cup, das seit nunmehr zehn Jahren Sportlerinnen und Sportler von antonius sowie zahlreiche Fuldaer Schulen in fairem sportlichem Wettstreit zusammenführt.
„Was mich an antonius beeindruckt, ist der Blick auf den Menschen: Nicht die Behinderung steht im Vordergrund, sondern der Mensch selbst – mit seinen Fähigkeiten, Potenzialen und seiner Persönlichkeit. Erst danach geht es um mögliche Förderbedarfe. Das wird hier mit großer Überzeugung gelebt“, erklärt Geiger. Entscheidend sei dabei, zunächst die Talente jedes Einzelnen zu erkennen und gezielt zu fördern. Ein zentrales Prinzip von antonius bestehe darin, Förderung nur so lange zu gewähren, wie es notwendig sei – mit dem Ziel, ein selbstbestimmtes Leben zu erreichen. „Wir wollen – wo immer möglich – dem Menschen ein Leben in Eigenverantwortung ermöglichen. Das ist ein entscheidender Schritt für die persönliche Entwicklung“, betont Geiger.
Die zahlreichen antonius-Projekte, die bislang auch durch die Förderstiftung möglich gemacht worden waren, hätten sich immer durch viel Innovationskraft, Wissen, Erfahrung und Kreativität ausgezeichnet. Daran wollen sich er und das Team von Vorstand und Beirat in ihrer Arbeit für die Antonius-Stiftung orientieren, sagt Geiger. Zunächst soll das laufende Projekt der Bio-Gemüse-Gärtnerei erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Welchen Zielen sich die Stiftung danach widmet, das werde derzeit intensiv beraten, sagt Geiger. Seine Stellvertreterin Lioba Wingenfeld betont ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld der Stiftung: „Zusammen mit den weiteren Vorstandsmitgliedern und dem Beirat wollen wir den bereits guten Kontakt in die Bürgerschaft pflegen und weiter ausbauen. Damit ,gemeinsam Mensch‘ nicht nur eine Idee bleibt, sondern erfahrbare Realität wird, braucht es Menschen, die sich mit Überzeugung dafür einsetzen – in welcher Form auch immer“, sagt Lioba Wingenfeld.
Von links: Stefan Buß, Björn Leutke, Lioba Wingenfeld,
Dr. Wolfram Geiger, Alois Früchtl und Mischa Krewer
Foto: Albert Sunny für antonius
Von links: Stefan Buß, Michael Engels, Björn Leutke, Prof. Dr. Reinald Repp,
Dr. Ulrich Hartmann, Martin Rensch, Lioba Wingenfeld, Stefan Hartung,
Stephanie Mosler, Christiane Rhiel, Dr. Wolfram Geiger, Dr. Mascha Sorg,
Alois Früchtl, Mischa Krewer, Marc Dechant und Bengt Seeberg
Foto: Albert Sunny für antonius